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Max und der Waldbrand

Hier findet ihr die Kindergeschichte Max und der Waldbrand, die eigentlich Max, Jan, Ben und der Waldbrand heißen müsste, denn dieses aufregende und gefährliche Abenteuer erleben die drei Jungen gemeinsam. Ein Ausflug an den nahen Waldrand wird gefährlicher als angenommen. Wie werden sich die drei Jungen in dieser Situation verhalten?


Hinweis: Alle Geschichten wurden von mir selbst verfasst. Bitte beachtet unbedingt das © Copyright. Eine Veröffentlichung auf anderen Webseiten, sowie eine kommerzielle Nutzung der Texte, muss vorher von mir genehmigt werden.

 

Natürlich dürft ihr, liebe Eltern und Großeltern, Kinder, Geschwister und Freunde die Kindergeschichte vorlesen und/oder ausdrucken. Dafür ist sie ja da :-) Viel Spaß!!!


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Max und der Waldbrand

„Sommerferien! So ein schönes Wort und dann noch so schönes Wetter“, dachte sich Max und grinste dabei. Es war schon seit Wochen meist sonnig und heiß und im Garten von Oma und Opa, bei denen er auch diese Ferienwoche verbachte, erinnerte nichts mehr an den grünen Rasen, der dort vor einer Weile noch gewachsen war. Für die Natur war das Wetter natürlich nicht so gut, aber für die Kinder war heute, wieder ein schöner Tag, um rauszugehen.


Den Vormittag hatte Max mit seinen Freunden Jan und Ben, die auf der anderen Straßenseite wohnten, zumeist auf deren Trampolin verbracht, weil es dann noch nicht so heiß war. Jetzt am Nachmittag wollten sie jedoch in den nahen Wald gehen. Der war zwar nicht sehr dicht gewachsen, bot aber trotzdem viel Schatten und den konnten sie an so einem heißen Nachmittag gut gebrauchen. Gemeinsam machten sich die Jungs auf den Weg zum gerade einmal 5 Minuten entfernten Waldrand. Als sie schon fast angekommen waren, hörten sie plötzlich laute Stimmen und laute Musik, die ihnen vom Waldrand her entgegen klang.

 

„Lass uns doch mal vom Goldbuckel runterschauen, wer da so einen Lärm macht“, schlug Jan vor und so verließen sie ihren Weg um sich vom, vor allem im Winter beim Rodeln beliebten Hügel, einen Überblick zu verschaffen. „Na das war ja klar“, meist Max. „Das sind doch diese Jungs und Mädchen aus der 10. Klasse, die sich für so cool halten, weil sie schon rauchen und Alkohol trinken.“ „Was daran cool sein soll, das verstehe ich auch nicht“, sagte Ben. „Das ist doch dämlich, wenn man so etwas macht.“ Jan und Max stimmten ihm zu.


„Aber seht doch mal, denen scheint es am Waldrand zu heiß geworden zu sein, denn sie brechen auf“, stellt Jan erfreut fest. „Hoffentlich lassen sie nicht ihren ganzen Müll liegen.“ „Na das wäre ja noch schöner“, entgegnete Max. „Wenn das jeder machen würde, dann würden der Wald und die Wiesen ja bald schlimm aussehen und die Tiere würden den Müll vielleicht noch fressen und krank werden.“ „Wir können ja auf unserem Rückweg mal da vorbeischauen und falls noch etwas rumliegt, es mitnehmen und dafür sorgen, dass für die Tiere keine Gefahr besteht“, schlug Ben vor. Diese Idee fanden auch Max und Jan gut und während sich der Aufbruch der Zehntklässler doch noch etwas hinzog, machten sich die drei Jungs wieder auf den Weg zu ihrem geplanten Ziel, kurz hinter dem Waldrand.

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Etwa eine Stunde später befanden sich Max, Jan und Ben wieder auf dem Rückweg. „Wir sind aber auch verpeilt“, sagte Max. „Wieso konnten wir bei dieser Hitze denn nur vergessen uns etwas zu trinken mitzunehmen? Meine Oma hatte mir sogar etwas hingestellt, aber ich hatte es so eilig loszukommen, dass ich gar nicht mehr daran gedacht habe.“ „Ja“, meinte auch Jan, „eigentlich sind wir wirklich alt genug, um selbst daran zu denken.“ „Beim nächsten Mal passiert uns das bestimmt nicht nochmal“, war Ben überzeugt. Na, wenigstens ist es nicht mehr weit. Da rechts ist schon der Goldbuckel und dann noch das kurze Stück bis nach Hause und dann können wir endlich etwas trinken.“


„Sagt mal, riecht ihr das auch?“ fragte Max plötzlich. „Das riecht doch irgendwie angebrannt.“ „Du hast recht“, stimmte ihm Jan zu. „Lasst uns schnell auf den Goldbuckel laufen und nachsehen, ob irgendwo etwas zu entdecken ist.“ Schnell rannten sie den Hügel hinauf und bekamen einen großen Schreck. „Es brennt tatsächlich“, rief Ben laut aus. „Das ist doch da, wo vorhin die Zehntklässler gewesen sind und ein Stück Wiese und ein paar Büsche am Waldrand scheinen auch schon zu brennen.“ „Wir müssen schnell Hilfe holen“, sagte Max ganz aufgeregt. „So ein Mist, dass keiner von uns ein Handy dabeihat.“ „Dann müssen wir eben nach Hause rennen“, beschloss Jan und schon liefen sie los.


Es waren zwar keine 1.000 Meter bis nach Hause und es ging sogar leicht bergab, aber bei 30° im Schatten mussten sie sich ihre Kraft gut einteilen, denn es war ja kein 100 Meter Lauf. Leider trafen sie unterwegs niemanden, der die Feuerwehr hätte rufen können und während Max über das Feld zu Oma und Opa nach Hause abkürzte, blieben Jan und Ben auf dem Weg, um schneller an ihrem Haus anzukommen. Schließlich war es der Opa von Max, der schneller die Haustür öffnete und die völlig erschöpften Kinder vor sich und an der Nachbarhaustür sah. „Was ist denn mit euch passiert“, fragte Opa überrascht. „Der Wald brennt,“ brachte Max mühsam hervor. „Hinterm Goldbuckel. Wir haben es eben gesehen,“ ergänzte nun auch Jan, völlig außer Atem.


Ein Blick in die Augen der Kinder genügte Opa, um den Ernst der Situation zu erkennen. Er rief sofort die 112 an, nannte seinen Namen und seine Adresse und meldete das Feuer. Am anderen Ende der Leitung nahm die Notrufzentrale der Feuerwehr die Meldung entgegen. Es wurden noch ein paar Rückfragen zur genauen Position des Feuers gestellt und wie groß es denn ungefähr schon war und nur wenige Sekunden nachdem das Gespräch beendet war, konnte man schon die laute Alarmsirene für den Feueralarm hören.


„Die Feuerwehr hat gesagt, dass wir uns dem Brand nicht nähern, sondern in sicherer Entfernung bleiben sollen“, informierte Opa die Kinder und auch Oma, sowie die Eltern von Jan und Ben, die inzwischen ebenfalls dazugekommen waren. „Auf jeden Fall habt ihr euch genau richtig verhalten und seid kein unnötiges Risiko eingegangen, sondern habt den Brand gleich gemeldet“, sagte Opa. „Das habt ihr ganz toll gemacht!“ Oma und die Eltern von Jan und Ben lobten die Kinder ebenfalls und alle waren auch ein bisschen stolz darauf, wie vernünftig sich die Jungs verhalten hatten.


Obwohl die Zeit scheinbar nur quälend langsam verging, dauerte es tatsächlich nur wenige Minuten bis sie die ersten Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr zügig, aber trotzdem vorsichtig und mit Blaulicht und Sirene, über die geschotterten Feldwege fahren sahen. Schließlich kamen keine weiteren Feuerwehrautos mehr und im Nachbarort ertönte auch keine Sirene, während hinten über dem Wald dunkler Rauch aufstieg. Die örtliche Feuerwehr schien den Brand allein unter Kontrolle zu gebracht zu haben und so beschloss die kleine Gruppe aus Kindern und Erwachsenen schließlich, sich vorsichtig auf den Weg zu den Einsatzkräften zu machen. Als sie 5 Minuten später den Goldbuckel erreichten, sahen sie, wie unten auf den Wiesen und am Waldrand immer noch zahlreiche Feuerwehrleute damit beschäftigt waren, die Brandstelle zu sichern. 


Aber wie hatte sich alles verändert. Mindestens hundert Meter breit und 30 Meter tief in den Wald hinein war alles abgebrannt. Dazu noch ein großes Stück der Wiese davor. An vielen Stellen stieg weiterhin dichter Rauch empor und von den Überresten der verbrannten Bäume und Sträucher schien das Wasser zu tropfen. Der Boden hatte sich dort in eine schwarze Pampe verwandelt, wobei die Erde darunter immer noch so hart und trocken war, dass das Löschwasser langsam abfloss.


„Bitte nicht näherkommen“, sagte ein Feuerwehrmann, der sich ebenfalls von diesem Hügel aus einen Überblick verschafft hatte. „Wir haben das Feuer zwar gelöscht, aber es gibt immer noch Glutnester, so dass das Feuer jederzeit wieder aufflammen könnte. Damit ihr euch nicht selbst in Gefahr bringt und auch die Kolleginnen und Kollegen nicht behindert, dürft ihr nicht näher herangehen.“ „Das verstehen wir natürlich“, antwortete Opa, „aber die Kinder haben den Brand entdeckt und gemeldet und sind natürlich neugierig, wie die Feuerwehr ihn gelöscht hat und wie es jetzt hier aussieht.“


„Oh“, sagte der Feuerwehrmann überrascht, „ihr wart das also.“ Max, Jan und Ben nickten etwas verlegen. „Ich bin der Kommandant unserer Feuerwehr und möchte mich hiermit auch im Namen aller Kolleginnen und Kollegen bei euch bedanken, dass ihr so schnell und klug reagiert habt.“ Er zog seine dicken Handschuhe aus und schüttelten den Jungs die Hand. „Dadurch, dass ihr uns so schnell alarmiert habt, konnten wir eine größere Ausbreitung des Brand verhindern und so trocken wie derzeit alles ist, hätte das schlimm ausgehen können.“ Nun waren Max, Jan und Ben auch etwas stolz, dass sie sich richtig verhalten hatten und damit helfen konnten.


„Jetzt wäre es natürlich noch hilfreich, wenn wir wüssten, was den Brand ausgelöst haben könnte“, fuhr der Kommandant fort, „aber das wird später noch genauer untersucht werden.“ „Wir hätten da vielleicht eine Idee“, antwortete Max zögernd. Der Feuerwehrmann sah ihn überrascht, aber aufmerksam an. „Wir sind ungefähr eine Stunde vor dem Brand in den Wald gegangen und da saß eine Gruppe Zehntklässler am Waldrand. Die haben gefeiert und Alkohol getrunken.“ „Ja, und das war nicht nur Bier, sondern auch Schnaps, das konnten wir von hier oben erkennen“, ergänzte nun auch Ben. „Da haben wir uns gedacht, dass vielleicht eine Schnapsflasche liegengeblieben ist und durch die starken Sonnenstrahlen wie ein Brennglas gewirkt hat“, schloss Jan ihre Vermutungen ab.


„Da könntet ihr durchaus recht haben. Respekt, ihr habt wirklich gut mitgedacht“, sagte der Feuerwehrkommandant anerkennend. Er ließ sich von den Kindern beschreiben, wo diese Feier ungefähr stattgefunden hatte, und gab diese Infos auch gleich per Funk weiter. Tatsächlich sollte sich später herausstellen, dass die Kinder mit ihrer Vermutung recht hatten und die feiernden Jugendlichen den Waldbrand durch ihren Leichtsinn verursacht hatten. Während diese nun großen Ärger bekamen, denn schließlich ermittelte die Polizei wegen Brandstiftung, wurden Max, Jan und Ben mit ihren Eltern bzw. Großeltern vom Kommandanten eingeladen, sich die Feuerwehrstation einmal bei einer persönlichen Führung ganz genau anzusehen.


Und als ob das nicht schon genug wäre, rief am nächsten Tag sogar noch die Bürgermeisterin an und bat die Kinder sie im Rathaus zu besuchen. Dort bedankte sie sich ebenfalls noch persönlich bei Max, Jan und Ben für deren kluges Verhalten und dass sie dadurch einen größeren Schaden vermieden hatten. Sogar die Lokalzeitung berichtete von ihnen und natürlich klopften ihnen auch ihre Freunde und Klassenkameraden anerkennend auf die Schulter bzw. klatschten mit ihnen ab.

 

Ein paar Tage später saßen Max, Jan und Ben in der Eisdiele des Nachbarortes. „Ich kann nicht mehr“, stöhnte Ben. „Ich auch nicht“, sagte Max „und Du Jan?“ „Bei mir passt auch nichts mehr rein. Aber wir müssen ja den dicken Gutschein, den uns die Bürgermeisterin gegeben hat, nicht an einem Tag verfuttern.“ „Da hast Du recht, Jan“, erwiderte Max grinsend. „Davon können wir bestimmt noch mindestens dreimal jeder ein Spaghettieis verdrücken, bis wir den aufgebraucht haben.“ „Ich finde ja, dass das mit dem Waldbrand ein richtig spannendes Erlebnis war und auch der Besuch bei der Feuerwehr, aber lieber wäre es mir, wenn es in Zukunft keinen Brand mehr geben würde“, sagte Ben. Max und Jan nickten zustimmend. Aber sie würden auf jeden Fall auch weiterhin die Augen aufhalten und falls doch einmal wieder etwas passieren sollte, würden sie wieder ganz genauso handeln.


ENDE

© 2023 Guido Lehmann / Geschichten-fuer-Kinder.de


Nachwort: Für die Tiere war dieser Waldbrand natürlich besonders schrecklich. Dass Familie Maus ausgerechnet an diesem Tag einen Ausflug an den Waldrand gemacht hatte und so ebenfalls in große Gefahr geraten war, das konnte auch niemand ahnen. Und auch die kleinen Mäuse, die auf einem Baum in der Nähe alles beobachteten, konnten die Menschen nicht sehen. Wie Familie Maus den Waldbrand erlebte, könnt ihr unter Familie Maus und das furchtbare Feuer nachlesen.


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Erlebnisse von Max 

 

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