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Prinzessin Clara (4): Die Suche beginnt (Märchen / Fantasy)

Wenn ihr mein Märchen Ellie, die kleine Waldfee und die traurige Prinzessin gelesen habt, dann kennt ihr Prinzessin Clara und auch ihren zukünftigen Gemahl Siegfried bereits. Doch was danach geschah, das konnte niemand ahnen, denn inzwischen gibt es vier weitere Geschichten von Prinzessin Clara, die sich kurz hintereinander ereignen und praktisch alle Fortsetzungen sind.


Nachdem sich Prinzessin Clara und Ellie mit dem magischen Spiegel unterhalten haben, wissen sie wie ihnen dieser weiterhelfen könnte Siegfried seinen großen Wunsch zu erfüllen. Doch was wird der König dazu sagen?


Hinweis: Alle Geschichten auf dieser Website wurden von mir selbst verfasst und sind kostenlos. Bitte beachtet unbedingt das © Copyright. Eine Veröffentlichung auf anderen Webseiten, sowie eine kommerzielle Nutzung der Texte, muss vorher von mir genehmigt werden.

 

Natürlich dürft ihr, liebe Eltern und Großeltern, Kinder, Geschwister und Freunde dieses Märchen vorlesen und/oder ausdrucken (kostenlos). Dafür ist es ja da :-) Viel Spaß!!!


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Prinzessin Clara: Die Suche beginnt

Am Abend des Tages, an dem Prinzessin Clara und ihre Freundin Ellie, die kleine Waldfee, eine magische Unterhaltung mit dem Spiegel geführt hatten, saßen sie schließlich gemeinsam mit Siegfried bei ihrem Vater, dem König, in der Bibliothek. Der Feldmarschall, der nicht nur der wichtigste Berater, sondern zugleich ein enger Freund und Vertrauter des Königs war, war ebenfalls anwesend, denn durch die Ereignisse der letzten Tage, mit der Entdeckung des magischen Spiegels, wollten sie beraten ob und wie sie den Spiegel nutzen wollten.


„Ihr wollt also wirklich durch ihn hindurchgehen, um Deine Eltern wiederzufinden und diese zu besuchen?“, fragte der König, an Siegfried gewandt.


„Ja, eure Majestät“, erwiderte dieser. „Seit das Geheimnis meiner wahren Herkunft gelüftet wurde spüre ich eine tiefe Sehnsucht in meinem Herzen sie zu finden und kennenzulernen, falls sie denn noch am Leben sind. Sicher würden meine Eltern sich ebenfalls freuen nicht nur von mir zu hören, sondern mich sogar vor sich zu sehen. Durch den Spiegel könnte ich sie nicht nur finden, sondern tatsächlich zu ihnen gelangen.“


„Das verstehe ich natürlich, aber wir wissen doch fast nichts über diesen Spiegel und dann wollt ihr drei auch noch allein auf diese gefährliche Reise gehen“, sagte der König und sah dabei nicht nur Siegfried, sondern auch Clara und Ellie, die ihn begleiten wollten, besorgt an.


„Du musst Dir deswegen keine Sorgen machen, Vater“, ergriff nun Clara das Wort. „Siegfried ist bereits ein sehr guter Kämpfer und ich kann auch gut auf mich aufpassen. Außerdem sind wir vorsichtig und wollen ja nur seine Eltern finden. Wir werden sicher höchstens ein paar Stunden weg sein.“


„Außerdem bin ich ja auch noch dabei“, ergänzte Ellie in einem beruhigenden Tonfall. „Der eine oder andere kleine oder auch größere Zauber sind oft hilfreicher als ein ganzer Trupp Soldaten.“


Der Feldmarschall, der sich bisher alles in Ruhe angehört hatte, räusperte sich leise und alle blickten den weisen Freund und Berater des Königs erwartungsvoll an. „Ich glaube, dass die drei recht haben, wenn sie allein gehen wollen“, sagte er, auch wenn sich die Sorgenfalten auf des Königs Stirn sogleich verstärkten. „Es ist ja sozusagen eine Erkundungsmission und da wir nicht wissen, was uns auf der anderen Seite des Spiegels erwartet, wäre es wohl am klügsten, wenn sich nur eine kleine Gruppe auf die Reise machen würde.“


Während man vor allem Siegfried und Clara ihre Erleichterung ansehen konnte, fuhr er mit seiner Erklärung fort. „Ob der Spiegel die Wahrheit sagt, werden wir nur herausfinden, wenn wir es ausprobieren, aber wenn die drei wirklich hindurchgehen und ein paar schwer bewaffnete Soldaten dabei haben, dann würden sie auf jeden Fall auffallen. Falls in diesem Land Frieden herrscht, würden die fremden Soldaten unnötige Aufmerksamkeit erregen und falls dort ein Krieg toben sollte, könnte die ganze Gruppe schnell in einen Kampf verwickelt werden. Wenn Clara, Siegfried und Ellie jedoch allein gehen würden, dann könnten sie sich als Geschwister mit ihrer Tante ausgeben und niemand würde sie groß beachten.“


Es wurde still in der Bibliothek und alle Augen richteten sich auf Claras Vater, denn das eigene Kind auf solch eine ungewisse Reise zu schicken ist auch für einen König eine sehr schwere Entscheidung. „Also gut“, sagte er, „dann packt eure Sachen und brecht morgen früh auf, sobald ihr bereit seid. Ich glaube auch, dass der Feldmarschall recht hat und vertraue darauf, dass ihr gut aufeinander aufpasst.“ „Das werden wir, eure Majestät“, erwiderte der nun sehr glückliche Siegfried, während Clara ihrem Vater um den Hals fiel. „Danke, Vater“, sagte sie. „Wir werden sehr vorsichtig sein und noch ehe morgen die Sonne untergeht, werden wir zurück sein.“


***


Am nächsten Morgen trafen sie sich bereits kurz nach Sonnenaufgang in Claras Schlafgemach, nachdem sie am Abend zuvor noch alles genau geplant hatten. Sie würden sich zunächst vom Spiegel Siegfrieds Eltern zeigen lassen, dann durch den Spiegel hindurchgehen und sich erst einmal vorsichtig umsehen ob dort auch alles friedlich wäre und auch Siegfrieds Eltern beobachten. Erst wenn sie sich sicher wären, dass keine Gefahr droht, würden sie zu ihnen gehen. Ja und dann? Was dann geschehen würde konnten sie noch nicht wissen, aber sie hofften natürlich, dass es ein freudiges Wiedersehen geben würde. Eine große Sorge hatten sie jedoch noch: „Waren Siegfrieds Eltern überhaupt noch am Leben?“

Gemeinsam betraten sie nacheinander den Nebenraum und traten vor den Spiegel, der sie sogleich freudig mit dem Anblick des Dalisal begrüßte, als er ihre Anwesenheit spürte. „Guten Morgen Clara, Ellie und Siegfried. Was verschafft mir denn heute die Ehre eures Besuches?“, fragte er gut gelaunt, da er nun endlich wieder häufiger Gesellschaft bekam.

„Dir auch einen guten Morgen, lieber Spiegel“, erwiderte Prinzessin Clara freundlich und auch etwas aufgeregt. „Wir möchten gerne Siegfrieds Eltern finden und wollten Dich fragen, ob Du sie uns zunächst einmal zeigen kannst?“

„Es wäre mir eine Freude euch diesen Gefallen zu tun, doch muss ich dafür zuerst wissen, welche Deiner Eltern Du meinst“, lautete die Antwort des Spiegels. Als dieser Siegfrieds verdutzten Blick bemerkte, ergänzte er noch: „Deine Eltern, die Dich aufgezogen haben, von denen ja leider nur noch Deine Mutter lebt, oder Deine leiblichen Eltern?“


„Woher weißt Du das denn?“, gab dieser verblüfft zurück.


„MAGISCHER Spiegel! Du erinnerst Dich?“, erwiderte das Gesicht des Dalisal mit einem Augenzwinkern.


„Ja, schon, aber damit hatte ich nun doch nicht gerechnet“, stöhnte Siegfried resignierend. „Meine leiblichen Eltern bitte, um Deine Frage zu beantworten.“


„Sehr gerne, vor allem, weil Du das Zauberwort benutzt hast.“


„Ich habe das Zauberwort benutzt? Aber ich kann doch gar nicht zaubern.“


„Du hast BITTE gesagt“, half ihm Ellie vergnügt auf die Sprünge, woraufhin Siegfried zwar erneut resignierend den Kopf schüttelte, aber ebenso lachen musste wie Ellie und Clara.


Nur einen Moment später wich ihr Lachen jedoch einer neugierigen Anspannung, als der Spiegel das Bild eines Dorfes zeigte. Männer und Frauen arbeiteten bei strahlendem Sonnenschein auf den Feldern, doch um ihre Gesichter zu erkennen waren sie zu weit entfernt. „Welches davon sind denn meine Eltern“, fragte Siegfried aufgeregt, woraufhin der Spiegel ihm sogleich antwortete. „Deine Eltern befinden sich in einem Haus am linken Rand des Dorfes, an der Hauptstraße. Da sich jedoch zu viele Mauern und Gebäude in ihrer Nähe befinden kann ich sie Dir leider nicht aus der Nähe zeigen. Aber sie sind definitiv dort. Dein Vater betreibt dort eine Schmiede und Deine Mutter arbeitet gerade im Haus. Das ist alles, was ich im Moment sehen kann.“


„Das bedeutet also, dass sie auf jeden Fall noch leben und wir auch zu ihnen gelangen können“, erwiderte Siegfried erleichtert. „Kannst Du uns bitte in ihre Nähe bringen?“


„Sehr gerne“, sagte der Spiegel. „Ich habe auch schon den perfekten Ort für euch.“ Daraufhin änderte sich das Spiegelbild und zeigte nun zahlreiche Bäume, die offenbar zu einem größeren Wald gehörten. Der Spiegel stand an diesem anderen Ort am Rand einer Lichtung, in einer Nische zwischen ein paar Bäumen, so dass er es sehr unwahrscheinlich war, dass ihn dort jemand versehentlich aktivieren würde. „Ihr könnt nun durch mich hindurchgehen und wenn ihr auf der anderen Seite ankommt, dann müsst ihr nur ein kurzes Stück dem Weg nach links folgen. Nach einer Kurve führt dieser aus dem Wald hinaus und direkt auf das Dorf zu. Ihr werdet nicht mehr als 15 Minuten brauchen, um dorthin zu gelangen.“


„Worauf warten wir noch?“, fragte Clara unternehmungslustig und sah erst Siegfried und dann Ellie an. „Lasst uns aufbrechen. Das wird bestimmt eine aufregende Reise.“ 


„Und warm genug ist es auch, sodass ihr nicht frieren werdet, wenn ihr alle unbekleidet dort ankommt“, erwähnte der Spiegel beiläufig, als Siegfried gerade als erster hindurchgehen wollte. Abrupt hielt dieser an und fragte noch einmal nach: „Unbekleidet? Meinst Du damit etwa, dass wir nichts mehr anhaben, wenn wir auf der anderen Seite angekommen sein werden?“


„Hatte ich das nicht erwähnt, dass Kleidung und auch andere Gegenstände nicht mitgenommen werden können?“, erklärte der Spiegel zögernd. „Das tut mir aber wirklich leid, aber das ist ja sicher kein Problem für euch, oder? Wie gesagt werdet ihr sicher nicht erfrieren.“


Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, wurden die Köpfe von Clara und Siegfried knallrot, wie reife Tomaten. Natürlich hatten sie sich schon geküsst, aber beim Gedanken daran nichts mehr anzuhaben, schämten sie sich doch ein wenig.


Da hörten sie plötzlich wie Ellie laut zu lachen begann. „Ihr hättet eure Gesichter sehen müssen, als der Spiegel euch das erklärt hat“, prustete sie los. „Er hat euch doch nur auf den Arm genommen und wollte wissen, wie ihr reagiert. Entschuldigt bitte, aber es hat einfach zu komisch ausgesehen, als ihr euch eben etwas geschämt habt.“


„Gut erkannt, Ellie“, stimmte ihr der Spiegel mit einer fröhlichen Stimme zu. „Das habe ich mir eben erst ausgedacht. Ihr könnt also ganz beruhigt sein, denn nichts davon wird geschehen.“


„Außerdem ist doch nichts dabei, wenn man nichts anhat, denn schließlich kommen wir ja schon so auf die Welt“, ergänzte die kleine Waldfee.


Erleichtert atmeten Clara und Siegfried auf, während ihre Köpfe wieder eine gesunde Hautfarbe annahmen. „Erinnerst Du mich bitte daran, dass wir nach unserer Rückkehr einen Schale voller Holzwürmer sammeln, Liebster“, sagte Clara an Siegfried gewandt. „Ich kenne da einen Spiegel, dessen Rahmen ihnen sicher gut schmecken würde.“


„Daran werde ich Dich sehr gerne erinnern meine Liebste. Ich würde außerdem vorschlagen, dass wir die Holzwürmer zuerst noch etwas hungern lassen, bevor wir sie auf den Spiegel setzen, damit sie auch so richtig fest zubeißen.“


„Das ist eine sehr gute Idee. Dann wäre das also auch geklärt“, erwiderte Clara schmunzelnd.


„Bitte nicht“, rief der Spiegel in gespielt weinerlichem Ton. „Holzwürmer kitzeln mich immer so.“


Dann mussten alle erneut lachen, ehe sie sich schließlich wieder auf ihre Mission konzentrierten. Siegfried sah erneut zum Spiegel, der immer noch die Lichtung und die vielen Bäume zeigte und blickte sich zu Clara und Ellie um.


„Los?“, fragte er nun doch wieder etwas angespannt.


„Los!“, antworteten Clara und Ellie wie aus einem Munde.


Daraufhin ging Siegfried die letzten drei Schritte auf den Spiegel zu und trat hindurch.



ENDE (aber Fortsetzung folgt)


© 2024 Guido Lehmann / Geschichten-fuer-Kinder.de


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