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Familie Maus feiert fröhlichen Faschingskarneval - eine Faschingsgeschichte für Kinder und Erwachsene

In dieser lustigen Kindergeschichte erzähle ich euch, wie Familie Maus zum ersten Mal Fasching feiert. Oder war es Karneval? Egal, bei Familie Maus ist es Faschingskarneval und was sie bei der Vorbereitung erleben und wie die Party abläuft, das könnt ihr hier nachlesen. Hinweis: Alle Geschichten wurden von mir selbst verfasst. Bitte beachtet unbedingt das © Copyright. Eine Veröffentlichung auf anderen Webseiten, sowie eine kommerzielle Nutzung der Texte, muss vorher von mir genehmigt werden.

 

Natürlich dürft ihr, liebe Eltern und Großeltern, Kinder, Geschwister und Freunde die Kindergeschichte vorlesen und/oder ausdrucken. Dafür ist sie ja da :-) Viel Spaß!!!


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Familie Maus feiert fröhlichen Faschingskarneval

Was für ein Anblick! Da standen vier Mäusekinder hinter einer Fensterscheibe und drückten sich ihre spitzen Nasen platt. Pfote, Kopf, Pfote; Pfote, Kopf, Pfote und das insgesamt viermal nebeneinander, hätte man sehen können, wenn jemand darauf geachtet hätte, was aber niemand tat. Doch warum war das so? Die Mäusekinder Laura, Leonie, Lisa und Ludwig hatten heute zum wiederholten Male die Gelegenheit genutzt über die Kabel einer Lichterkette auf den Balkon „ihrer“ Familie zu klettern. Von dort aus ging es weiter bis auf das Fensterbrett, von dem aus sie einen perfekten Blick auf den eingeschalteten Fernseher hatten.


„Ich finde, das sieht richtig schön aus, wie die Menschen sich alle verkleidet haben, die man da im Fernseher sieht“, sagte Laura begeistert. „Ja“, ergänzte ihre Schwester Leonie, „und es sieht oft auch ganz lustig aus, vor allem wenn sie sich die Gesichter angemalt haben.“ „Es gibt aber auch einige, die sehen richtig gruselig aus“, meinte ihre andere Schwester Lisa. „Mir gefällt das auch alles super, wie alles dekoriert ist, die Verkleidungen und natürlich vor allem die tolle Musik, von der man richtig gute Laune bekommt“, war nun auch ihr Bruder Ludwig mit einem breiten Grinsen im Gesicht.


„Du hast doch schon wieder eine Idee, Ludwig“, vermutete Laura und auch Leonie und Lisa sahen ihn erwartungsvoll an. „Das stimmt natürlich“, erwiderte dieser mit geheimnisvoller Stimme, ehe er sich nicht mehr zurückhalten konnte. „Wir sollten auch Karneval feiern, oder Fasching, wie die Menschen das auch nennen, denn ihr wisst ja, so toll wie die Menschen können wir schon lange feiern“, platzte es aus ihm heraus. „Das war ja klar, dass Du schon wieder ans Feiern denkst“, antwortete Lisa lachend. „Aber natürlich hast Du recht. Unsere Silvesterparty ist schon wieder viel zu lange her und wir können gar nicht oft genug Spaß haben und feiern.“


„Gut, dann steht unsere Entscheidung fest, dass wir Mama und Papa überreden mit uns Fasching oder Karneval zu feiern“, stellte Leonie freudig fest. „Lasst uns aber trotzdem noch eine Weile hierbleiben und zuschauen und vielleicht hören wir ja auch noch ein paar neue, lustige Lieder.“ So blieb es dabei, dass sich die Mäusekinder noch eine ganze Weile ihre Nasen an der Fensterscheibe platt drückten und immer, wenn ein Lied gespielt wurde, ragten ihre Schwänze nach oben und wippten im Takt der Musik mit.


***


Am nächsten Morgen begann die ganze Familie Maus mit den Vorbereitungen für ihre eigene Faschingsparty. Noch am Vorabend hatten die Kinder ihren Eltern von Ludwigs Idee Fasching zu feiern erzählt und natürlich waren diese ebenfalls begeistert, denn eine Feier macht schließlich immer Spaß. „Ich bin richtig froh, dass wir hier unter der Garage so viel Platz haben, dass wir seit letztem Sommer schon so viele nützliche Dinge aufheben konnten“, sagte Mama Maus erleichtert. „Lasst uns gleich mal nachsehen, was wir aus unserer Sammlung alles verwenden können, um unser Wohnzimmer zu dekorieren. Außerdem finden wir dort bestimmt auch viele Sachen, mit denen wir uns verkleiden können.“ So verließen sie ihren Wohnbereich, den sie sich im Herbst abgetrennt hatten und standen schnell vor einem großen und breiten Haufen mit allerlei Dingen, die sie irgendwann einmal gefunden hatten.


Dort gab es hübsche kleine Steine, Papierschnipsel in verschiedenen Größen, Stoffreste, Holzstückchen, Nussschalen, getrocknete Gräser, kleine und etwas größere Zweige und viele weitere, teils seltsame Dinge, welche die Menschen im Garten zurückgelassen hatten. Manches hatte auch starker Wind und Regen zu ihnen gebracht und einiges hatten die Mäuse auch irgendwo bei den Menschen gefunden und es sich dauerhaft ausgeborgt. Schließlich wusste man ja nie, wann man so etwas einmal gebrauchen konnte und genau so ein Tag war heute.


„Die Menschen haben bestimmt nicht so einen großen Vorrat an nützlichen Sachen“, meinte Leonie, „schließlich werfen sie ja ständig die tollsten Sachen weg, weil sie angeblich kaputt sind.“ „Ich glaube da irrst Du Dich“, erwiderte Papa Maus mit einem Schmunzeln. „Die Menschen haben auch ganz viele Dinge auf, die sogar noch vollkommen in Ordnung sind und die sie behalten. Sie kaufen etwas Neues, obwohl das Alte noch funktioniert, und räumen das dann in den Keller, auf ihren Dachboden oder in die Garage. Das sind wahrhaft Schatzkammern für uns. Ich habe schon einige davon gesehen, aber warum die Menschen das tun, das habe ich nie verstanden.“


„Ich bin etwas ratlos“, meinte da plötzlich Mama Maus. „Obwohl wir wirklich viele Dinge haben, ist zu wenig davon rot, gelb, grün oder blau. Aber die vielen bunten Farben sind ja besonders wichtig, wenn wir dekorieren möchten und auch wenn wir uns verkleiden, könnten wir davon mehr gebrauchen.“ 


Damit hatte sie wirklich recht, mussten auch die anderen Mäuse feststellen, denn bei den Menschen ging es bei Fasching und Karneval auch immer sehr bunt zu. Alle überlegten angestrengt, wo sie denn etwas Buntes herbekommen könnten, bis es schließlich wieder einmal Ludwig war, dem etwas einfiel. „Ich habe eine Idee“, rief er aufgeregt, „kommt schnell mit“, und ohne auf die Anderen zu warten hatte er sich schon umgedreht und lief noch weiter unter der Garage entlang, bis er fast am Ende angelangt war.


Als alle dort angekommen waren, wo es so flach war, dass selbst Mäuse nicht mehr aufrecht gehen konnten, sahen sie schon, wie er damit begonnen hatte mit seinen Mäusezähnen an etwas Langem zu ziehen, das halb in der Erde verborgen war. Sofort halfen alle mit und bissen fest in das dicke Papier, so dass sie es schließlich Stück für Stück hervorziehen konnten. Als sie es aus der Erde hervorgezogen hatten, konnten sie zwar noch nicht erkennen, ob es bunt war, aber Papa Maus wusste sofort, worum es sich handelte.


„Das ist ein alter Prospekt“, sagte er, „der muss ja schon ewig hier liegen. Jetzt erinnere ich mich auch. Den haben wir entdeckt, als wir den Boden unter der Garage zum ersten Mal erkundet haben. Ludwig, das war wieder eine sehr gute Idee“, lobte er seinen Sohn und auch die anderen Mäuse freuten sich und lobten Ludwig für sein gutes Gedächtnis. „Dann steht unserer Party ja nichts mehr im Wege“, rief Leonie fröhlich. „Auf geht’s zum Faschingskarneval!“


***


Es dauerte zwar noch ein paar Stunden, bis sie mit den Vorbereitungen fertig waren, aber schließlich hatten sie ihr Wohnzimmer fertig dekoriert. Der Supermarktprospekt war wirklich ideal, um alles bunt zu schmücken und auch um sich zu verkleiden. Nachdem sie ihn in ihre Wohnung gezogen hatten, begannen die Mäuse zunächst damit die ersten beiden Seiten der Länge nach in schmale Streifen zu zernagen. Diese verdrehten sie dann zu langen Spiralen und verteilten sie rundherum im Wohnzimmer, so dass dieses nun mit vielen, überwiegend rot-gelben, Papierschlangen dekoriert war. Danach nagten sie sich die Formen ihrer Kostüme aus den nächsten Seiten heraus, bis schließlich jeder etwas Passendes hatte.


Als besonders praktisch erwiesen sich zudem die zahlreichen Bilder, auf denen die Angebote im Prospekt gezeigt wurden. So nagten sich die Mäusemädchen Obstbilder heraus, bissen am oberen Ende noch ein Loch für den Kopf hinein und steckten diesen durch das Papier. So verkleidete sich Laura als Banane, Leonie als Orange und Lisa als Ananas. Auf ihren kleinen Köpfen war dann noch genug Platz für je eine halbe Haselnussschale, an der mit etwas Lehm eine kleine Feder befestigt wurde. Das sah ziemlich lustig aus, war aber irgendwie auch ein bisschen schick.


Ludwig hatte sich dagegen für eine blaue Duschgel-Werbung entschieden, zu der er einen alten Zahnstocher in der Hand hielt, den er an einer Art Gürtel aus weichem Stroh festmachen konnte. Auf seinem Kopf befand sich ein etwas zu großer, ebenfalls blauer Knopf, an dem mehrere kleine Federn befestigt waren. Er hatte vor einigen Tagen den Film „Die drei Musketiere“ durchs Fenster gesehen und wollte seine Familie heldenhaft beschützen.


Doch was war mit Mama und Papa Maus? Diese hatten sich ein Prospektkostüm aus roten Rosen sowie aus einer grünen Minzschokolade herausgenagt und trugen beide einen gezackten Flaschenverschluss, den die Menschen Kronenkorken nennen, verkehrt herum als Kronen auf ihren Köpfen. Damit waren sie das Faschingsprinzenpaar. Sie gingen Hand in Hand zu ihrem Thron, der aus einer leeren Streichholzschachtel bestand und setzten sich elegant hin.


„Eine Rede, eine Rede, eine Rede“, riefen die Mäusekinder wie aus einem Munde und so stand Faschingsprinz Papa Maus I. (Papa Maus der Erste) auf und trat vor ans Rednerpult, welches aus dem Korken einer Weinflasche bestand. Dann begann er mit seiner Büttenrede, wie solche Reden bei Fasching und Karneval genannt werden.


„Ob Fasching oder Karneval, 

der Name ist uns ganz egal,

doch wenn die Menschen feiern sind,

will das auch jedes Mäusekind.“


„Tätä, tätä, tätä“, riefen die Kinder, so wie es im Fernsehen die Musiker spielten.


„Verkleiden macht uns großen Spaß;

wir nahmen für Kostüme Maß

und sind verkleidet mit Papier,

als Prinzen, Obst und Musketier.“


„Tätä, tätä, tätä“, erklang es wieder.


„Und sollte jemand einmal fragen,

dann werde ich ihm deutlich sagen:

Unsre Prinzessin Mama Maus,

sieht dabei klar am besten aus.“


„Tätä, tätä, tätä“, kam es wieder von den Mäusekindern, die dabei grinsten, während Mama Maus etwas rot wurde.


„Doch nun ist mit der Rede Schluss,

obwohl ich eins noch sagen muss,

denn es kann nun, bei uns hier drinnen,

der Faschingskarneval beginnen.“


„Tätä, tätä, tätä!“


„Hurra, wir feiern Faschingskarneval“, rief Ludwig laut und da Familie Maus keine Musik abspielen konnte, begannen sie selbst fröhlich alle Lieder zu singen, die sie beim Fasching und Karneval schon vom Haus her und aus dem Fernseher gehört hatten. Dabei begannen sie natürlich auch zu tanzen und so hörte man immer wieder Lieder wie „So ein schöner Tag“, „Die Hände zum Himmel“, „Wahnsinn“, und „Viva Colonia“, denn Familie Maus kann natürlich auch auf kölsch singen.


„Ich mag ja das Lied am liebsten, bei dem es heisst: „Hier fliegen gleich die Löcher aus dem Käse“, sagte Ludwig, als sie schließlich eine Pause machten, um etwas zu essen. „Das gefällt mir auch gut“, meinte Lisa, „aber noch besser gefällt mir:


„Hörst Du die Regenwürmer husten,

wenn sie durchs dunkle Erdreich ziehen,

wie sie sich winden, um zu verschwinden,

auf nimmer-nimmer-Wiedersehen?“


„Stimmt, das ist total lustig“, fand auch Leonie und auch die anderen Mäuse begannen gleich damit dieses Lied zu singen, das im Fernsehen der Mensch Bernd Stelter gesungen hatte.


So feierten die Mäuse noch viele Stunden, bis sie müde in ihre Betten fielen. Diesen Faschingskarneval werden sie ganz sicher nicht so schnell vergessen und bestimmt werden sie auch im nächsten Jahr wieder kräftig feiern.


***


Epilog (Nachwort): Zwanzig Zentimeter tief unter dem Wohnzimmer von Familie Maus gab es gerade eine leise, aber intensive Diskussion.


„Und wenn sie Dich doch gehört haben? Manche Mäuse fressen Regenwürmer“, flüsterte Regina ängstlich.


„Ich sag es Dir nochmal Regina, ich habe nicht gehustet“, antwortete René (Reneh ausgesprochen).


„Aber warum singen die Mäuse denn dann „Hörst Du die Regenwürmer husten? Das singen die doch nicht ohne Grund. Die müssen Dich gehört haben.“


„Das ist doch nur ein Lied, das hat sich jemand ausgedacht, ein Mensch.“


„Wirklich, bist Du Dir sicher? Wer denkt sich denn sowas aus? Ein Mensch schon gar nicht, oder hast Du so laut gehustet, dass Dich sogar ein Mensch gehört hat?“


„Also gut Regina, wenn es Dich beruhigt, dann grabe ich uns einen Gang, der noch einen Meter tiefer in die Erde führt, damit Du ruhig schlafen kannst.“


„Bitte tu das. Ich bekomme sonst keine Auge zu. Und beeile Dich bitte, bevor die Mäuse wieder aufwachen und nach uns graben, um uns dann aufzufressen.“


„Ja, Regina, ich fang ja schon an.“


„Aber huste nicht wieder so laut“, erwiderte Regina die Regenwurmfrau noch, doch ihr Mann René konnte sie schon nicht mehr hören, denn er war schon ein ganzes Stück tiefer angekommen.


„René? René? Renéeeee, warte auf mich!”


ENDE

© 2024 Guido Lehmann / Geschichten-fuer-Kinder.de


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