Kindergeschichten kostenlos ausdrucken und vorlesen

Familie Maus und das gefährliche Gewitter - Kindergeschichte Gewitter

Hier findet ihr meine spannende und teils auch lustige Geschichte für Kinder und Erwachsene: Familie Maus und das gefährliche Gewitter


Darum geht es: Nachdem Familie Maus eine Lösung gefunden hat um der hochsommerlichen Hitze zumindest zeitweise zu entkommen, planen sie heute einen Ausflug. Allerdings haben sie nicht damit gerechnet, dass jederzeit ein gefährliches Gewitter aufziehen kann. Was dabei geschieht, das erfahrt ihr in dieser Geschichte. 


Hinweis: Alle Geschichten wurden von mir selbst verfasst. Bitte beachtet unbedingt das © Copyright. Eine Veröffentlichung auf anderen Webseiten, sowie eine kommerzielle Nutzung der Texte, muss vorher von mir genehmigt werden. Natürlich dürft ihr, liebe Eltern und Großeltern, Kinder, Geschwister und Freunde diese moderne Familie Maus Geschichte für Kinder vorlesen und/oder kostenlos ausdrucken. Dafür ist sie ja da :-) Hoffentlich gefällt sie euch und ihr findet sie auch spannend. Viel Spaß!!!


Kinderbuch schreiben lassen? Ihr habt eine tolle Idee für eine Geschichte und / oder wolltest schon immer mal ein individuelles Buch haben? Dann könnt ihr euch professionell ein Kinderbuch schreiben lassen.​


.

Familie Maus und das gefährliche Gewitter

„Was für eine angenehme Nacht“, dachte sich Mama Maus, nachdem sie in ihrem neuen Zuhause aufgewacht war. Die ersten Sonnenstrahlen fielen noch schwach durch die unzähligen klitzekleinen Ritzen in den Erdklumpen, mit denen die Höhle unter der Garage von den Menschen verschlossen worden war. Zum Glück hatte Ludwig die gute Idee gehabt, dass sie sich selbst einen Eingang dort hinein graben könnten und so hatten sie nun ein neues Zuhause in dem es angenehm kühl war. Draußen konnte man es schon seit Tagen kaum aushalten, so heiß war es jeden Tag geworden und in ihrer Gartenhütte war es heiß wie in einem Backofen der Menschen.


Inzwischen waren auch die anderen Mäuse aufgewacht und fühlten sich ebenfalls gut erholt. Auch Ludwig konnte nach seinem gestrigen Missgeschick wieder auf seinem Po sitzen. „Wie wäre es, wenn wir heute gleich nach dem Frühstück einen Ausflug an den Waldrand machen?“, fragte Mama Maus, als sie beim Frühstück saßen. „Da würden wir einmal wieder etwas Anderes zu Essen finden und es gibt dort auch genug Schatten, so dass wir auch nicht so sehr schwitzen werden.“ „Das ist eine gute Idee, Mama“, antwortete Laura und auch die anderen Mäusekinder und Papa waren einverstanden. „Dann lasst uns keine Zeit verlieren und aufbrechen, solange es noch nicht so warm ist“, beschloss Mama Maus und so beendeten sie zügig ihr Frühstück und machten sich auf den Weg zum Waldrand.


So früh am Morgen waren noch fast keine Menschen auf dem Weg in den Wald, doch als sie gerade den Feldweg überqueren wollten kam ein Hund mit seinem Menschen vorbei, den er an einem langen Seil hinter sich herzog. Schnell versteckten sie sich im Gras, bis die Gefahr vorüber war. Dann fragte Ludwig: „Findet ihr das nicht auch etwas seltsam, dass die Hunde die Menschen hinter sich herziehen?“ Papa Maus zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich darüber auch schon gewundert. Vor allem, weil ich mich frage, wie die Hunde es schaffen den Menschen das Seil um die Hand zu binden. Wir sollten unbedingt einmal einen Hund fragen, wenn mal wieder einer bei uns im Garten ist.“


Schließlich erreichten sie den Hügel, den die Menschen „Goldbuckel“ nannten und blickten hinunter zum Waldrand, welcher durch den Brand von vor einigen Wochen immer noch sehr traurig aussah. „Da brauchen wir in diesem Jahr nicht mehr hinzugehen“, sagte Papa Maus, „aber wenn wir weiter links hinunter gehen, dann kommen wir in ein Waldstück, welches vom Feuer nicht erreicht wurde.“ So setzen sie ihren Weg fort und erreichten schließlich den Waldrand. „Na dann wollen wir uns mal umsehen, was es hier so alles gibt“, sagte Mama Maus. „Bleibt bitte immer zusammen Kinder und geht nicht so weit weg. Passt bitte auch auf euch auf, denn ihr wisst ja, dass es im Wald gefährlich sein kann, auch wenn wir uns am Rand aufhalten.“ „Natürlich Mama“, antwortete Leonie beruhigend. „Papa und Du, ihr könnt ruhig ein Stück nach rechts gehen und wir erkunden den linken Waldrand ein Stück.“ „Und wir passen auf jeden Fall auf, dass uns nicht ein Bussard, eine Eule, ein Fuchs oder ein anderes gefährliches Tier überfällt“, ergänzte Lisa.


So teilten sie sich also in zwei Gruppen, denn die Mäusekinder waren schon groß und selbstständig genug, um allein zurecht zu kommen, vor allem, wenn sie gemeinsam als Team unterwegs waren. Sie liefen nur so weit in den Wald hinein, dass sie genug Schatten von den Bäumen und Sträuchern abbekamen, um nicht so sehr zu schwitzen, denn es war inzwischen schon wieder unerträglich heiß. Außerdem war der Erdboden hier nicht so vertrocknet, so dass sie dort auch noch saftige Gräser und Samenkörner fanden, mit denen sie sich nebenbei den Bauch vollschlagen konnten. „Schaut mal“, rief Ludwig plötzlich, „hier ist ein ausgetrockneter Bach. Dort fließt zwar kein Wasser mehr, aber dafür sind die Gräser noch saftiger als woanders.“ Ja, es ging ihnen gut, an diesem heißen Tag, an dem sie die Hitze geschickt viel weniger heiß ertragen mussten, als es im Garten der Fall gewesen wäre. Das hatte allerdings auch noch einen anderen Grund, denn inzwischen waren dicke, fast schwarze Wolken am Himmel aufgezogen, was die Mäusekinder im Schatten zunächst gar nicht bemerkten.


***


Mama und Papa Maus waren ebenfalls sehr zufrieden mit ihren neuesten Entdeckungen. Den ausgetrockneten Bach hatten sie ebenfalls gefunden, nur eben ein ganzes Stück weiter entfernt. Sie schauten sich nach Höhlen unter kleinen Felsen um, entdeckten verlassene Mauselöcher, in denen man noch gut hätte wohnen können und natürlich freuten auch sie sich über die frische und saftige Nahrung, die sie hier fanden. „Hast Du nicht auch das Gefühl, dass es plötzlich viel dunkler geworden ist?“, fragte Mama Maus plötzlich. Papa hörte auf sich umzusehen versuchte stattdessen durch das dichte Blätterdach nach oben zu sehen. „Du hast recht“, antwortete er. „Man kann die Sonne nicht mehr sehen und der Himmel ist voller dunkler Wolken. Das ist kein gutes Zeichen.“ Schnell liefen sie zurück zum Feld, um den Himmel besser sehen zu können und erschraken. Dicke, schwarze Wolken türmen sich am Himmel auf und kamen schnell näher. Ein Gewitter zog auf.


„Wir müssen die Kinder finden und uns dann schnell in Sicherheit bringen,  denn nach Hause schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig“, sagte Papa Maus besorgt. Mama Maus nickte nur kurz und so schnell sie konnten liefen sie in die Richtung in die ihre Kinder vorhin aufgebrochen waren.


***


„Wieso ist es eigentlich plötzlich so dunkel“, fragte Laura ein gutes Stück entfernt ihre Geschwister. Diese sahen erst sie an und dann zum Himmel. „Du hast recht“, erwiderte Leonie überrascht. „Man sieht zwar nicht viel vom Himmel, aber das, was man erkennen kann, sieht gar nicht gut aus.“ „Ja, da kommt bestimmt ein Gewitter auf uns zu“, war Lisa überzeugt. „Wir müssen Mama und Papa suchen und sie warnen.“


„Ich glaube nicht, das wir das tun sollten“, meldete sich plötzlich Ludwig zu Wort. Als er merkte, dass seine Schwestern ihn fragend ansahen, ergänzte er: „Sie haben es bestimmt schon selbst bemerkt und suchen uns, um uns in Sicherheit zu bringen.“ „Damit könntest Du recht haben, Ludwig“, musste Laura zugeben. „Am besten warten wir hier und suchen schon einmal einen Unterschlupf.“ Ohne zu zögern begannen sie sogleich sich gezielt umzusehen und tatsächlich tauchten Mama und Papa kurze Zeit später erleichtert bei ihnen auf. Im gleichen Augenblick begann es wie aus Eimern zu schütten und erste Blitze zuckten am Himmel auf. 


„Hierher“, rief Ludwig so laut er konnte und versuchte dabei einen gewaltigen Donner zu übertönen. „Unter diesem Felsvorsprung ist genug Platz für uns alle.“ Schnell liefen die anderen Mäuse zu ihm hinüber und brachten sich in Sicherheit. Mama und Papa hatten inzwischen erfahren, dass die Kinder ruhig geblieben waren und bereits mit der Suche nach einem Unterschlupf begonnen hatten. „Das war sehr gut von euch, dass ihr euch so entschieden habt, nachdem Ludwig es vorgeschlagen hatte“, sagte Mama Maus. „Das hat uns wertvolle Zeit gebracht.“ In diesem Moment drehte der Wind und der Regen prasselte mit großer Kraft minutenlang auf ihren Unterschlupf nieder. Kurz darauf gab es einen lauten Knall von einem Blitz, der ganz in der Nähe eingeschlagen haben musste und Ludwig, der am Rand gestanden hatte, verlor plötzlich den Halt, als sich der Boden unter ihm löste. Er rutschte mit einer Lawine aus Geröll mehrere Meter hinab und als sich die anderen Mäuse nach ihm umsahen war er verschwunden und sie konnten nur noch eine Wand aus dichtem Regen sehen.


***


Ludwig bekam einen riesigen Schrecken, als er plötzlich den Boden unter den Füßen verlor und schon im nächsten Augenblick purzelte er mit dem Geröll hinunter und wusste nicht mehr wo oben und unten war. Seine unbeabsichtigte Reise endete schließlich im ausgetrockneten Bachlauf, nur das dieser nicht mehr ausgetrocknet war, sondern voller Wasser. Der starke Regen konnte gar nicht so schnell im harten Boden versickern, wie er vom Himmel kam und so floss er herunter und sammelte sich dort, wo schon früher das Wasser geflossen war, und erweckte den Bach zu neuem Leben. Die starke Strömung riss Ludwig mit und alles ging dermaßen schnell, dass er gar keine Zeit hatte sich irgendwo festzuhalten. Verzweifelt versuchte er seinen Kopf aus dem Wasser zu heben, aber immer, wenn er gerade kurz nach Luft geschnappt hatte, wurde er im nächsten Moment schon wieder unter Wasser gezogen. Es sah wirklich nicht gut für ihn aus.


***


Mama, Papa und die anderen Mäusekinder standen für einen kurzen Augenblick unter Schock, als sie bemerkten, dass an der Stelle, an der Ludwig eben noch gestanden hatte nichts mehr war außer dichtem, herab prasselndem Regen. Papa Maus reagierte als erstes und rief: „ Ich muss ihm nach“, doch als er sich in den dichten Regen stürzen wollte hielt Mama Maus ihn zurück. „Das hat keinen Sinn. Du siehst die Pfote vor Augen nicht und könntest direkt an ihm vorbei laufen ohne es zu bemerken.“ Du hast recht“, musste dieser zugeben. „Ich muss warten bis der Regen nachlässt und erst dann kann ich ihn suchen. Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Bringst Du die Mädchen dann bitte sicher nach Hause, Mama.“ „Das kommt gar nicht in Frage“, protestierte Lisa entschlossen. „Ludwig ist unser Bruder, wir lassen ihn nicht im Stich sondern helfen mit ihn zu finden.“ Laura und Leonie nickten mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck und so konnte auch Mama nichts dagegen einwenden. „Also gut,“ sagte sie, „dann gehen wir alle gemeinsam. Zehn Augen sehen schließlich auch mehr als zwei. Jetzt muss nur noch der Regen nachlassen.“


***


Ludwig konnte nicht mehr. Er wurde immer noch vom Wasser mitgerissen und ständig schlug er mit seinem kleinen Kopf oder dem Körper gegen einen Stein oder wurde von einen Zweig gekratzt. Lange würde er das nicht mehr durchhalten. „Ich muss mich irgendwo festhalten“, dachte er, „sonst werde ich ertrinken.“ Er nutzte die nächste Gelegenheit Luft zu schnappen und als er dann wieder unter Wasser gezogen wurde, hielt er die Luft an, kämpfte nicht mehr gegen die Strömung an und ließ sich einfach mitreißen. Er streckte seine Arme und seinen langen Mauseschwanz aus und konzentrierte sich so gut wie möglich. Als er ein paar Sekunden später an den Rand des Bachs gedrückt wurde versuchte er sich an einer Pflanze festzuhalten, erwischte jedoch nur etwas Erde, die sich sofort vom Rand löste. Doch beim nächsten Versuch hatte er mehr Glück und bekam einen dünnen Zweig eines Strauches zu fassen. Er hielt sich fest, packte auch mit der anderen Pfote zu und dann auch noch mit seinem Schwanz. Schließlich gelang es ihm sich mit letzter Kraft daran hochzuziehen und dadurch dem rasenden Bach endlich zu entkommen. Er war gerettet. 


***


Endlich hatte der Regen nachgelassen und auch das gefährliche Gewitter hatte sich verzogen. Die Mäuse verließen entschlossen ihren Unterschlupf und machten sich auf die Suche nach Ludwig. Da er mit dem Boden unter seinen Füßen verschwunden war, gab es keinen Zweifel daran, dass er hinuntergerutscht war. Als sie jedoch sahen wo er angekommen sein musste, bekamen sie einen großen Schreck. „Der Bach ist voller Wasser“, stellte Papa Maus besorgt fest. „Sicher ist er davon mitgerissen worden. Wir sollten dem Bachlauf folgen und das Ufer absuchen, dann müssten wir ihn finden.“ Daran, dass Ludwig womöglich ertrunken sein könnte, wollte er gar nicht denken. Ludwig war ein Kämpfer und hatte sich bestimmt ans Ufer retten können. Auch die Mäusemädchen waren überzeugt, dass sich ihr Bruder irgendwo am Ufer aufhalten würde und Mama Maus sagte: „Okay  wir bleiben auf dieser Seite und suchen aber auch das andere Ufer mit unseren Augen ab, so lange, bis wir ihn finden.“


***


Währenddessen war Ludwig vor Erschöpfung eingeschlafen. Er wachte erst wieder auf, als ihm ein dicker Wassertropfen direkt auf die Nase plumpste. „Was ist passiert? Wo bin ich?“, rief er erschrocken aus, ehe ihm einfiel was geschehen war. Das Gewitter, der starke Regen, der reißende Bach und dann seine Rettung. Erschöpft blickte er sich um. Es regnete zwar noch etwas, aber der Himmel war schon fast wieder wolkenfrei und in der Ferne sah er einen Regenbogen. Zum Glück war das Gewitter weitergezogen, aber wo er sich befand, das wusste er trotzdem nicht. Die Sträucher und Bäume kamen ihm überhaupt nicht bekannt vor und außerdem hatte er diesen Bach vorher auch nicht gekannt. „Ich werde mal auf einen hohen Baum klettern und mir einen Überblick verschaffen“, sagte er zu sich selbst. „Genau das ist es, was uns Mama und Papa für so eine Situation immer geraten haben.“ 


Er suchte sich einen hohen Baum von dem aus er einen guten Überblick haben würde und kletterte diesen geschwind hinauf. Doch oben angekommen musste er enttäuscht feststellen, dass er auch von hier aus nichts Bekanntes entdecken konnte. „Dann bleibt nur noch Plan B, wie Papa sagen würde. Ich muss den Weg zurückgehen, den ich gekommen bin, dann finde ich ganz sicher zurück.“ Also kletterte Ludwig den Baum wieder hinunter und lief zurück zu der Stelle an der er sich aus dem Wasser gezogen hatte. Der Bach war zwar bei weitem nicht mehr so wild wie vorhin, aber es war trotzdem kein Problem seinem Lauf zurück zu folgen. „Na dann mal los“, sagte er zu sich selbst. „Meine Familie wird sich bestimmt schon große Sorgen machen und mich suchen.“


***


Ein gutes Stück entfernt suchte derweil seine Familie fieberhaft nach Ludwig. „Das gibt es doch gar nicht“, sagte Mama Maus etwas verzweifelt. „Jetzt suchen wir schon so lange nach ihm und haben uns wirklich beeilt, aber nirgendwo ist eine Spur von ihm zu finden.“ „Seht nur“, rief Leonie plötzlich, „da vorne ist der Bach zu Ende und fließt in einen breiten Fluss.“ „Wenn wir ihn dort auch nicht finden, dann müssen wir ihn verpasst haben“, sagte Papa Maus überzeugt. Wir sehen nach und dann gehen wir wieder zurück. Irgendwo muss er ja sein.“ Was er jedoch nicht sagte war welch große Sorgen er sich um Ludwig machte.


***


Der Regen hatte komplett aufgehört und die Sonne brannte auf die Erde nieder, als wenn es das Gewitter nie gegeben hätte. Kein Wasser floss mehr den Bach hinunter und der Bachlauf begann langsam wieder auszutrocknen. Ludwig schwitzte und war erschöpft, denn die wilde Wasserreise, die er unfreiwillig unternommen hatte, war wohl doch anstrengender gewesen als er zunächst dachte. „Jetzt bin ich doch schon eine ganze Weile auf dem Rückweg, aber meine Familie ist nirgends zu sehen. Ihnen wird doch hoffentlich nichts passiert sein“, dachte er besorgt. „Aber ich muss trotzdem erstmal eine kurze Pause machen und mich ausruhen, danach gehe ich weiter zurück.“ Er suchte sich ein schattiges Plätzchen in der Nähe des Bachlaufs und kaum hatte er sich hingelegt war er auch schon eingeschlafen.


***


„Luuudwiiig! Luuudwiiig!“, riefen die Mäuse abwechselnd, doch niemand antwortete. „Jetzt sind wir schon fast den ganzen Weg wieder zurückgelaufen und haben immer noch keine Spur von ihm gefunden. „Das gibt es doch gar nicht“, sagte Papa Maus ratlos. „Ihm wird doch nicht trotzdem etwas zugestoßen sein. Womöglich wurde er doch in den Fluss gespült und von diesem mitgerissen“, machte sich Mama Maus nun doch große Sorgen. „Das kann ich mir einfach nicht vorstellen“, sagte Leonie überzeugt. „Ich habe irgendwie das Gefühl, als wäre er direkt neben uns und würde jeden Moment auftauchen“, meinte auch Laura und rief noch einmal ganz laut: „Luuudwiiig! Luuudwiiig!“ Da gab es plötzlich oberhalb von ihr einen erneuten Erdrutsch, so dass sie gerade noch rechtzeitig zur Seite springen konnte. 


„Ahhh, Hilfe, ich falle“, hörten sie Ludwigs Stimme und mit dem Geröll landete er, nachdem er ein paar Purzelbäume geschlagen hatte, direkt neben Laura. „Sag ich doch, dass Du jeden Moment auftauchen müsstest“, rief sie erfreut aus und dann gab es kein Halten mehr. Überglücklich stürmten die Mäuse auf ihren Ludwig zu und umarmten ihn. Mama Maus drückte ihn so fest, dass er kaum noch Luft bekam und auch die Anderen wollten ihn gar nicht mehr loslassen. „Geht es Dir gut, Ludwig?“, fragte Mama Maus als erstes, nachdem sich alle wieder etwas beruhigt hatten. „Ja, Mama“, antwortete dieser. „Nachdem Du mich wieder losgelassen hast bekomme ich ja auch wieder Luft“, ergänzte er grinsend. Da mussten alle lachen und Papa Maus sagte: „Na, wenn Du schon wieder Späße machen kannst, dann können wir ja beruhigt sein.“


Erleichtert und gut gelaunt machte sich die nun wieder vollständige Familie Maus auf den Rückweg nach Hause, während Ludwig erzählte, was er alles erlebt hatte und die anderen Mäuse ihm von ihrer Suche berichteten. Offenbar waren sie genau in dem Moment an ihm vorbeigekommen, als er auf den Baum geklettert war und hatten ihn dadurch nicht gesehen. Als sie schließlich in ihrem neuen Zuhause unter der Garage ankamen ging die Sonne schon langsam unter, so lange hatte ihr heutiges Abenteuer gedauert. „Na, Ludwig, wie wäre es noch mit ein paar Runden auf der Wasserrutsche?“, fragte Lisa mit einem breiten Grinsen. „Nein danke,“ antwortete dieser lachend, „aber von Wasser habe ich für heute wirklich genug.“


ENDE

© 2023 Guido Lehmann / Geschichten-fuer-Kinder.de


 >>> Diese Familie Maus Geschichte für Kinder und Erwachsene ausdrucken als .pdf-Datei

.
-